3D - Slicer
Das Slicer Programm dient dem eigentlichen Erstellen des 3D Druck-Programmcodes. Ein Drucker ähnelt in seiner Verarbeitungsphase sehr einer klassischen CNC-Maschine. Er benötigt ein für ihn lebsares Dateiformat um die gewünschten Konstruktionen so zu herzustellen, dass es auch so aussieht wie es aussehen soll. Außerdem gibt es durch die M-Befehle, sogenannte Hilfsparameter, zahlreiche Zusatzfunktionen die dem jeweiligen Druckgerät angepasst sind. Bei klassischen CNC-Maschinen in der Metallverarbeitung, also etwa Fräs- oder Drehmaschinen, kann bspw durch die Funktion M7/M8 die Zufuhr von flüssigem Kühlmittel, die bei den meisten Metallbearbeitungsverfahren unabdingbar ist, eingeschaltet und mit der Funktion M9 an beliebiger Stelle wieder ausgeschaltet werden.
Bei 3D Druckern gibt es natürlich kein Kühlmittel in Form von Flüssigkeit, aber viele andere technische Raffinessen, wie bspw speziell bei meinem Gerät, das Abtasten des Tisches an 9 Punkten vor dem Druck, um optimalste Bodenhaftung zu gewährleisten. Weitere Funktionen sind das Ein-/Ausschalten des Lüfters, entweder die hinteren Gehäuse- oder die direkt sich am Extruder befindlichen Materialkühlungsventilatoren, darin inbegriffen deren einstellbare Stärke bzw Drehzahl, stufenlos von 0-100%. Oder Befehle zum Abstreifen überschüssigen Materials an der Extruderdüse, das Fahren in Bereitschaftsposition beim Filamentwechsel, entweder ausgelöst durch Programmaufruf oder durch Sensorerkennung bei vollständigem Verbrauch der aktuell geladenen Filamentrolle.
Aber nicht nur das. Ebenso kann ich mit meinem Slicer Programm FlashPrint, das übrigens direkt aus dem Hause des Herstellers meines Druckers kommt und somit optimal an dessen Funktionen angepasst ist, Teile vor der Bearbeitung zuschneiden. Ich kann einstellen welches Teil in welcher Farbe gedruckt wird. Auch ob Support Material verwendet werden soll, oder andere technische Zusatzfunktionen um den Druck bzw die Qualität des fertigen Teils zu optimieren. Auch wenn ich zuerst einen Testdruck machen will, um nur Teile des ganzen Druckteils auf seine taugliche Funktion vorab zu überprüfen, so schneide ich das Teil so zu wie ich es brauche. Damit verhindere ich unnötige Fehldrucke sowie Materialverschwendungen. Desweiteren kann ich jedes beliebige Druckteil skalieren, entweder einheitlich oder nur in ausgewählten Achsen (X, Y, Z).
Ich kann den PC mit meinem FlashForge Creator 3, also meinem Druckgerät, verbinden und Funktionen ausführen, wie Programme übertragen oder auch Override Funktionen durchsetzen, was bedeutet dass wenn bspw ein Programm für ein bestimmtes Material erstellt wurde und ich dies nun mit einem anderen Material drucke, welches andere Druckeinstellungen benötigt, so kann ich die Programmfunktion während des Startvorganges überschreiben, ohne dass das Programm an sich geändert wird, was allerdings, speziell bei meinem Gerät, auch direkt an dessen Bedienfeld umgesetzt werden kann.
Auch das Verwenden von 2 Farben gleichzeitig oder durch Spiegel- bzw Dupliziermodus kann mit dem Slicer konfiguriert werden.
Einfachere, aber deswegen keineswegs unwichtigere Funktionen sind bspw das Ausrichten von Teilen, bzgl dessen Lage und/oder Sturz, sowie die Position auf dem Druckbett im allgemeinen. Ich kann auch Einstellen ob die Z-Achse, also die für die Höhe, jedes mal wenn der Extruder im Eilgang verfährt, einen wählbar großen Z-Hop machen soll, um zu verhindern, dass bereits gedruckte Teile aus Versehen mitgerissen und somit im Müll landen werden.
Und noch viel viel mehr.
Kurzum, ein Slicer ist also ein unabdingbares Tool, dass benutzt wird um die Endphase des Herstellungsprozesses vor jedem Druck zu realisieren.
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